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Journalismus-Lexikon

Quelle

Im Journalismus werden als Quellen sämtliche Orte und Personen bezeichnet, von denen Informationen stammen: Interviewte, Agenturen, Archive, Sammlungen sowie Publikationen und nicht veröffentlichte Dokumente.

Zu publizierten Zitaten und Auszügen gehört die Quellenangabe:

  • Urheber
  • Datierung
  • Ort

Diese Regel befolgen auch Rundfunknachrichten: „Wie Peter Mustermann anlässlich der heutigen Pressekonferenz in Musterstadt sagte, …“ – Urheber ist Mustermann, Datum: heute, Ort: Musterstadt.Wenn die Quelle eine Publikation ist, gehen aus der Quellenangabe außerdem Titel, Verlag und Verlagssitz hervor (Literaturangabe). Dient nur ein Teil des Werks als Quelle, werden Seite, Absatz oder Paragraph angegeben.Online genutzte Quellen werden ähnlich angegeben, wobei die Nennung der Website die Angabe von Verlag und Seitenzahl ersetzt.

Ist der Fundort eine online abrufbare Datenbank, dann bezeichnet der Datensatz den genauen Fundort.

Dient als Quelle die Internet-Fassung einer gedruckten Publikation, ist die vollständige Angabe zum Buch erforderlich, ergänzt um den Internet-Fundort.

Für die Leser im Internet veröffentlichter Beiträge ist es angenehm, wenn sie auf verlinkte Online-Quellen zugreifen können.

In wissenschaftlichen Publikationen befinden sich die oft zahlreichen Quellenangaben als Fußnoten unter dem Fließtext, am Ende der Abhandlung oder eines jeden Kapitels.

Wissenschaftsjournalistische Artikel in Zeitschriften und Zeitungen sind meist so kompakt, dass es ausreicht, die Fußnoten ans Ende des Artikels zu setzen. Kurze Berichte und Reportagen kommen ganz ohne Fußnoten aus, insbesondere wenn nur wenige Quellen anzugeben sind. Diese Verweise können in Klammern direkt hinter das Zitat oder die Aussage gesetzt werden.

Siehe auch Zeugnisverweigerungsrecht: Der grundgesetzlich garantierte Quellen- oder Informantenschutz gesteht Journalisten das Recht zu, Zeugnis gegen ihre Informanten zu verweigern. Für die journalistische Praxis bedeutet das, Personen, die sich durch ihre Aussage gegenüber dem Berichterstatter selbst gefährden könnten, nicht namentlich zu nennen.

Die Quellenangabe ist jedoch Beleg sorgfältiger Recherche und Indiz für die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung. Aus dieser Zwickmühle befreit den Journalisten die anonymisierte Quelle. Das Fernsehen macht Gesichter unkenntlich, das Radio verzerrt Stimmen, der Zeitungsjournalist greift zu Floskeln: „Wie aus gut informierten Kreisen verlautete, …“, „Wie ein Sprecher des Ministeriums X heute bekanntgab, …“, „Sein Name ist der Redaktion bekannt.“ Um Floskeln zu vermeiden, greift der Berichterstatter in erzählenden Formaten zu Umschreibungen oder Verallgemeinerungen: „ Eine Nachbarin äußerte den Eindruck, …“, „Im Kollegenkreis sagte man von ihm, …“, „Experten halten diese Einschätzung für widersinnig.“



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