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Journalismus-Lexikon

Churnalismus

Diese immer mehr um sich greifende Form des Journalismus bezeichnet die Erstellung von Medienprodukten ohne Eigenrecherche und ohne die zur Verfügung stehenden Informationen zu verifizieren. Inhalte werden auf Basis bereits vorhandenen Materials neu aufbereitet und zu einem Artikel verarbeitet. Diese Form der journalistischen Arbeit ist meist dem enormen Zeit- und Kostendruck geschuldet, dem Journalisten heutzutage ausgesetzt sind. Besonders das Internet sorgt durch immer schnellere Nachrichtenübermittlung und pausenlose Generierung von Inhalten für immensen Konkurrenzdruck. Der schnell getaktete Churnalismus birgt Gefahren, die die Glaubwürdigkeit des Journalismus generell infrage stellen und durch fehlende Authentizität in Misskredit bringen könnten. Die stets aus den gleichen Quellen inzestuös immer wieder neu aufbereiteten Inhalte schaffen nichts Neues und die Gefahr, einer gefakten Story aufzusitzen, ist groß. So können nicht korrekte Informationen ungeprüft weiterverbreitet und Tatsachen verfälscht werden – die Lüge wird eventuell zur Wahrheit erhoben. Laut Studien der britischen Cardiff University entstehen inzwischen 80% der Zeitungsartikel in Großbritannien auf den Grundlagen des Churnalismus.




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